Der „Alte Turm“ ist das Wahrzeichen vom Papenburger Obenende und ein verbliebener Rest der 1784 erbauten, 1910 abgerissenen, ersten Obenender Kirche – St. Michael

Der 1848 bis 1850 auf Initiative und mit finanzieller Unterstützung von Papenburger Kapitänen / Seemännern ohne „behördlichen Segen“ erbaute achteckige „Alte Turm“ ist ein Nachbau des Leuchtturms von Riga und heute das Wahrzeichen des Stadtteils Obenende. Er gehörte seinerzeit zu der ersten 1784 am Obenende erbauten und 1802 sowie 1842 erweiterten St. Michael Kirche. Mangels Tragkraft des Kirchendaches hingen die Glocken bis zur Errichtung des neuen Turms neben der Kirche auf einem Holzgerüst. Diese erste katholische Obenender Kirche musste 1910 dem Neubau der heutigen St. Michael Kirche weichen. Sie wurde – bis auf den „Alten Turm“ – abgerissen. Steine und Kirchenbänke fanden eine Wiederverwendung beim Bau der Kirche in Börgerwald (Surwold). 

Der Turm ist heute u.a. auch eine Gedenkstätte für die Toten und Vermissten der beiden Weltkriege.

Im hinteren Bereich des Turmes befindet sich eine Tafel mit den Umrissen der ehemaligen Kirche, zu der der achteckige „Alte Turm“ einst gehörte.

Traditionsgemäß werden auch heute noch in der Christnacht vor den Fenstern des oberen Geschosses Lichter aufgestellt.

Im Rahmen von angemeldeten Führungen kann der Turm von Besuchern bestiegen werden. Nach 130 Stufen hat man einen herrlichen Blick über die Stadt Papenburg.  

Anmerkung: Der Rigaer Leuchtturm existiert heute leider nicht mehr!

EMS-Zeitung, 9. März 2019

Der Alte Turm erstrahlt in neuem Licht

Bauarbeiten der Stadt Papenburg

Papenburg Die Stadt Papenburg führt aktuell mehrere Arbeiten am Alten Turm am Obenende durch. Dieser soll in wenigen Wochen in neuem Glanz erstrahlen, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt. Insgesamt sollen die Arbeiten etwa 60.000 Euro kosten und bis Ende April 2019 abgeschlossen sein.
„Wir werden die Stahlgitterfenster und die Umwehrung des oberen Umlaufs erneuern. Das Highlight ist aber die neue Außenbeleuchtung“, erklärt Papenburgs Stadtbaurat Jürgen Rautenberg. Das neue Lichtkonzept werde den Alten Turm in den Abendstunden deutlich aufwerten, ist sich Rautenberg sicher. Für rund 12.500 Euro werden acht LED-Strahler rund um den Turm installiert. „Bereits beim Test der Lampen im Januar hat sich gezeigt, wie viel besser der Alte Turm und das Ensemble mit der Michaelkirche dann aussehen. Man kann wirklich sagen, dass das Gebäude in einem neuen Licht erscheint“, sagt Rautenberg.
Die Sanierungsarbeiten der Fenster und der Umwehrung des oberen Rundgangs erfolgen aus Sicherheitsgründen. „Weil die Arbeiten sehr umfangreich sind, haben wir uns entschieden, damit auch die Installation einer Außenbeleuchtung zu verbinden.“
Rautenberg betont zudem, dass der Alte Turm und seine neue Beleuchtung am zentralen Treffpunkt und der Hauptverkehrsachse Umländerwiek / Splitting von vielen Bürgern und Besuchern wahrgenommen würden. Zudem spiele der Turm als Nachbildung des Leuchtturms von Riga in der maritimen Geschichte Papenburgs eine wichtige Rolle. pm  

Test der LED-Lampen: So wird sich der Turm in Zukunft in den Abendstunden präsentieren.

Lichterglanz für den Alten Turm  EL-Kurier, 6.12.2020

Initiative vom Förderkreis Obenende

Papenburg (ikr) – Der „Alte Turm“ an der katholischen Sankt Michael Kirche am Obenende erstrahlt auch in diesem Jahr in festlichem Lichterglanz. Dafür sorgte erneut der Förderkreis Obenende. Förderkreismitglied Heinz-Gerd Rieke von Foto Rieke in Papenburg freut sich darüber, dass der geschmückte Turm mit dem davor positionierten und ebenfalls geschmückten Weihnachtsbaum ein beliebtes Fotomotiv der Papenburger Bürger sowie von Besuchern der Kanalstadt ist.

Die Idee, den Turm in der Advents- und Weihnachtszeit im Lichterglanz erstrahlen zu lassen, geht auf den Juwelier und Optikermeister Gerd Roskamp zurück. „Er hat das alles damals angeschoben“, erinnert sich Aloys Hockmann. Der selbstständige Radio- und Fernsehtechniker, der ebenfalls Mitglied im Förderkreis ist, kümmert sich seit rund elf Jahren ehrenamtlich darum, dass der Weihnachtsschmuck pünktlich und fachgerecht angebracht wird. Der Initiator Roskamp hätte selber bereits vor einigen Jahren aus Altersgründen sein Geschäft geschlossen, berichtet Hockmann.

Das Anbringen der Beleuchtung an der Laterne sowie das Schmücken des Weihnachtsbaumes übernehmen Mitglieder des Technischen Hilfswerks (THW). Für die Aufstellung des Baumes sorgt der Bauhof. Der Förderkreis sei ausgesprochen dankbar, dass sich jedes Jahr ein Spender für den Baum findet, betont Hockmann das Engagement. Etwa acht Stunden Arbeit investiert er selber, um die Weihnachtsbeleuchtung anzubringen. „Das Abbauen im Januar geht dann schneller“, schmunzelt er.

Außerdem ist der Papenburger auch für das Schmücken des Fahnenmastes im Splittingkanal zuständig. „Das mache ich in Zusammenarbeit mit Heinrich-Hermann Schepers vom ehemaligen Binnenschifferverein“, berichtet er. Der Mast selber befinde sich mittlerweile im Eigentum der Stadt Papenburg. Diese hätte sich auch an den Kosten mit 3000 Euro beteiligt, die für die Anschaffung der neuen Beleuchtung des Weihnachtsbaumes entstanden sind.  

Auch im Corona-Jahr 2020 war der festlich geschmückte „Alte Turm“ am Obenende ein beliebtes Fotomotiv.

Seit dem Jahr 2009 kümmert sich Aloys Hockmann ehrenamtlich um die Montage des Weihnachtsschmuckes.